Wanderung von Straußberg nach Woltersdorf auf dem 66-Seen-Weg
23,36 km
Am Freitag sagt mir der Wettermann im Fernsehen schon, dass ich angesichts des kalten und regnerischen Wetters lieber zu Hause bleiben soll, und auch die Moderatorin im Radio sagt mir Samstag früh, man solle sich mit einem guten Buch auf die Couch verziehen, denn das Wetter wäre grauselig. Ich lasse mich jedoch nicht abhalten, so groß ist der Drang, mal wieder rauszukommen und dem tristen November in Berlin zu entkommen.
Zunächst geht es ab Straußberg entlang der Bahnschienen und auch hier hat der Sturm nicht haltgemacht, schon bald muss ich erste Hindernisse auf dem Weg überwinden. Aber ich genieße es dennoch draußen zu sein und immerhin regnet es nicht. In den Bäumen ist noch die Laubfärbung zu sehen und die trübe Novemberstimmung verfliegt augenblicklich. Als ich um eine ganze Reihe Bäume herumklettere, scheuche ich zwei Rehe auf, für sie sind die vielen umgestürzten Bäume wahrscheinlich eine willkommene Futterabwechslung. Es folgen zunächst der kleine, dann der große Stienitzsee und ich bin immer wieder erstaunt, welch tolle Landschaften es weiterhin rund um Berlin zu entdecken gibt. Diese Ecke ist mir komplett neu. In Rüdersdorf gäbe es die Möglichkeit, einen Museumspark über das Thema Kalkabbau zu besichtigen, ich stiefel jedoch weiter, auf einem immer matischiger werdenden Weg mit Blick auf das Tagebaugebiet. Als ich schließlich in Woltersdof und an der abgezäunten und nicht mehr sprudelnden Liebesquelle ankomme, ist das Wetter so schön, dass ich noch den Aufstieg auf die Kranichsberge wage. In dem Aussichtsturm gibt es eine Ausstellung über die Filmindustrie der DDR, einige Filme wurden hier gedreht. Und oben angekommen, hat man einne herrlichen Blick auf die Umgebung.
Ich kann nur allen den 66-Seen-Weg empfehlen. Mit dieser Etappe bin ich die 11. Etappe gelaufen und bisher waren die Strecken alle wunderschön. Vom grauen November keine Spur!