Weine nicht, wenn der Regen kommt … Fürstenberg – Oranienburg

5. August 2017

76 km

Heute wollte ich eigentlich die Tour Brandenburg ab Beeskow weiterfahren. Doch wegen Schienenersatzverkehr und einer kaputten Brücke ist es mehr als fraglich, ob ich dort wirklich ankomme. Also entscheide ich mich am Morgen dafür, meine Berlin-Kopenhagen-Strecke weiterzufahren und das letzte Teilstück innerhalb von Deutschland für mich zu schließen.

Bei herrlichen Wetter starte ich. Das allererste Stück kenne ich durch die Tour Brandenburg bereits. Ich Dösbaddel hab beim Löschen des letzten Tracks mein GPS auf Werkeinstellung zurückgesetzt. Da kommt es mir mehr als gelegen, dass mir die Route erstmal bekannt vorkommt. Aber ein GPS braucht man auf der Strecke auch nicht wirklich, denn sie ist mehr als ausreichend ausgeschildert.

Ich passiere die Gedenkstätte Ravensbrück, in der sich das größte Frauenkonzentrationslager befand. Bereits bei meinem Besuch in Sachsenhausen und in Neuengamme bei Hamburg fand ich es befremdlich, dass in so wunderschönen Landschaften so unfassbare menschenverachtende Einrichtungen entstehen konnten.

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Heute nehme ich mir jedoch keine Zeit für eine Besichtigung, sondern radel weiter Richtung Himmelpfort. Hier gibt es eine Weihnachtspostfiliale, in der wohl zur Adentszeit die Post auch beantwortet wird.

Besonders schön wird es rund um den Ziegleipark Mildenberg. Von 1890 bis 1990 wurden hier Ziegel produziert, mit denen viele Häuse in Berlin gebaut werden konnten. Laut meinem Radführer hat diese Austonung die Landschaft stark in Mitleidenschaft gezogen. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Die Tongruben wurden mit Wasser gefüllt und es ist einfach nur wunderschön mit einer abwechslungsreichen Flora. Und für alle, die etwas mehr Programm benötigen, gibt es Museen und zahlreiche Veranstaltungen rund um den Ziegeleipark.

 

Als ich am Vosskanal radel, beginnt ein leichter Regen. Doch die Bäume rechts von mir schützen ganz gut gegen Regen und Wind. In Liebenwalde ist der Regen dann so stark, dass ich mich zu einer Kaffeepause entschließe. Ich hab nämlich meine Regensachen vergessen. Laut Wetterapp lag die Niederschlagswahrscheinlichkeit bei 21% und ich hab ganz optimistisch nur Badezeug eingepackt. Doof, zumal der Regen stärker und stärker wird und keine Besserung in Sicht ist. Zwei männlichen Radlern ergeht es ähnlich. Aber der nächste Bahnhof ist nunmal Oranienburg, und das ist noch 20 km entfernt. Als ich mir noch einen Pfefferminztee hole und frage, wie lange das Café aufhat, sagt der Wirt, es würde heute nicht mehr aufhören mit dem Regen. Nun gut, hilft ja nix, also rauf aufs Rad. Und als ich erstmal komplett nass bin, ist es auch nicht mehr so schlimm. Es ist nicht ganz so kalt wie befürchtet, zumal ich ordentlich in die Pedale trete. Und im Wald ist es bei Regen auch schön, irgendwie friedlich. Rechts und links des Weges haben sich bereits kleine Seen gebildet, ob die sonst auch da sind, oder sie dem wechselhaften Sommer geschuldet sind, kann ich nicht sagen. Oranienburg kommt dann schneller als erwartet und ich erwische noch einen direkten Zug, der mich in nur 40 Minuten nach Hause bringt.

 

 

 

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