Ich seh die Seen. Tour Brandenburg Cottbus – Senftenberg

Juli 2019

76,67 Kilometer

Als ich in Cottbus losfahre, bin ich lange Zeit nicht sicher, ob ich in die richtige Richtung fahre. Laut Sonnenstand und Kompassanzeige sollte dies so sein. Aber ich traue mir in Navigationsdingen ja nicht so viel zu. Ständig in der Erwartung etwas Bekanntes zu finden und umdrehen zu müssen geht Kilometer für Kilometer dahin und irgendwann bin dann auch ich überzeugt, dass alles seine Richtigkeit hat. Hinter Cottbus taucht mitten auf einem Landweg eine merkwürdige Gestalt auf, sieht weder nach Spaziergänger noch nach Ausflügler aus. Ich bin aber schnell an ihm vorüber. Am nächsten See hat ein Landstreicher sein Quartier aufgeschlagen. Normalerweise begegnet man auf der Tour nur Förstern oder sehr selten anderen Radfahrern.

Heute ist es mal wieder warm und ich radel neben der noch sehr beschaulichen Spree entlang. Die darauffolgende Landschaft verändert sich und man sieht die deutlichen Zeichen vom Tagebau. An einer Straße sind so viele Bauarbeiten, dass die Gegend einer Mondlandschaft gleicht und ich bin sehr froh, dass es heute windstill ist. Nicht auszudenken, was hier für ein Staubwirbel herrschen würde – und ich mittendrin. Das letzte Stück der Etappe ist an Wassermassen wohl kaum zu überbieten. Drei riesige Seen, die durch Flutung der ehemaligen Tagebaue entstanden sind, sorgen für maritimes Flair. Und auch viele Ausflügler genießen das Nass bei den sommerlichen Temperaturen. Einigermaßen geschafft bin ich froh, als ich den Bahnhof erreiche. Nur meinem Wunsch nach Kaffee kann nicht Folge geleistet werden, am Bahnhof gibt es überhaupt nichts zu holen. Na, dann hole ich den eben in Berlin nach!

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